Nur wenige können sich vielleicht noch an das Ende der rein analogen Welt erinnern. Dem Tag, als das FAX eingeführt wurde. Das FAX wurde 1974 in der Masse nutzbar und blieb unverändert bis zum heutigen Tag im Einsatz.

Ciao FAX! Was lange währt, geht auch mal zu Ende

Was begeistert am Faxgerät so sehr, dass es nach wie vor genutzt wird?

Das FAX wurde sogar in der Pandemie zur Übermittlung der Daten aus den Testergebnissen für das RKI genutzt. Populär macht das FAX der “Stand Alone”-Faktor, bedeutet, ein Gerät kann zum Übertragen von Texten und Bildern genutzt werden ohne das ein PC genutzt werden muss. Eine Bedienung ist daher nicht mit besonderen Fachkenntnissen verbunden, die Nutzung ist einfach.

Ein weiterer noch entscheidender Punkt, dass das Faxgerät auch nach mehr als 40 Jahren immer noch flächendeckend im Einsatz ist, ist die Bequemlichkeit Veränderung zuzulassen. Weltweit wird das Faxgerät auch im Jahr 2022 noch immer intensiv genutzt. Ein Fun Fact an dieser Stelle: Die meisten FAX-Anschlüsse gibt es in Japan. 

Gleichzeitig deutet sich eine Trendwende an: Der einstige Vorteil des FAX verschwindet. Stand Alone Geräte haben ihren Preis. Einfacher und kostengünstiger ist die Nutzung eines sogenannten “Computerfax Service”. Die Handhabung ist ähnlich wie der Versand einer E-Mail mit Anhang. Der einzige Unterschied zur klassischen E-Mail ist, dass die Nachricht auch von einem PC aus an Stand Alone Geräte verschickt werden kann.

Ist es damit an der Zeit, dem FAX den Rücken zu kehren?

Es gibt es einige Gründe, die dafür sprechen:

  1. Zunächst ist die Faxnummer zu nennen. Früher wurde über die Vermittlungsstelle das Faxgerät von A mit dem Faxgerät von B über eine Kupferleitung und Hebdrehwähler direkt verbunden. Die gibt es schon lange nicht mehr. Der Nachteil des Wegfalls ist aber auch, dass die gesonderte Leitung nun auch nicht mehr als FAX-Leitung beantragt und verzeichnet werden kann. FAX-Nummern werden beliebig und somit ist der Absender auch nicht mehr zweifelsfrei zu ermitteln.
  2. Um Kosten zu sparen, verschwinden die FAX-Nummern von den Briefköpfen. Ein Beispiel ist hier der Beitragsservice der ARD/ZDF früher GEZ, aber auch Gerichte und Behörden lassen die Nummern langsam verschwinden. Die Geräte existieren zwar noch und ein Empfang ist möglich, es ist eben eine Übergangsphase, die nun beginnt.
  3. Ein weiterer Grund ist der langsame Wegfall der Anerkennung des FAX im elektronischen Rechtsverkehr (ERV). Gerade wenn das FAX eben nicht mehr unterschrieben wird, sondern ohne Unterschrift aus dem PC verschickt wird. Seit 2022 dürfen zum Beispiel nach dem Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) Unterbringungsanträge nicht mehr per FAX gestellt werden, sondern müssen über das elektronische Verwaltungspostfach verschickt werden.

Rechtssicher mit Behörden und Justiz kommunizieren

Da es zu juristischen Problemen bei der Anerkennung vor Gericht oder bei Behörden kommen kann, ist vom FAX in diesen Bereichen in Zukunft abzuraten.

Mit dem neuen elektronischen Bürger- und Organisationenpostfach (eBO) lässt sich in Zukunft die Kommunikation mit Behörden und Gerichten schnell und einfach und ohne weitere Zusatzgeräte gestalten, ebenso einfach wie das FAX aber rechtssicher. Alles was zur einfachen Nutzung des neuen eBO notwendig ist, bietet arveo secom zukünftig für Privatpersonen, Organisationen oder Unternehmen.